Fachkraft Kleinstkindpädagogik (vhsConcept)

Kursnr. | 262PL7003 |
Datum | Fr. 20.11.2026 - |
Beginn | 09:00 - 16:30 Uhr |
Dauer | 22 U-Tage |
UE | 170 |
Kursort | Neustadt; VHS (am Schloss Landestrost), EG 01 |
Gebühr | 1690,00 € (inkl. 150,00 € Prüfungsgebühr, Lehrgangsmaterialien und Zertifikat) |
Teilnehmer | 10 - 16 |
Kursbeschreibung
Seit dem 01. August 2013 hat jede Familie mit einem Kind im Alter von einem bis drei Jahren das Recht auf einen Betreuungsplatz. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, vermittelt dieser Lehrgang den aktuellen Lern- und Wissensstand mit praxisbezogenen Inhalten.
Inhalte
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Erziehungs- und Bildungsauftrag
- Kommunikationstheorien
- Entwicklungstheorie der Kinder
- Gestaltung von frühkindlichen Lernprozessen
- Ernährung
- Gestaltung von Tagesabläufen
Teilnahmevoraussetzungen
Eine abgeschlossene Berufsausbildung als Erzieher*in, Sozialassistent*in bzw. ein vergleichbarer Ausbildungsabschluss sowie eine mindestens einjährige Berufserfahrung im Kindertagesstättenbereich, aber auch Tagespflegepersonen, die in großen Gruppen arbeiten.
Bausteine
1. Einführung in den Lehrgang - Erziehungs- und Bildungsauftrag
Dieser Baustein beinhaltet eine Einführung in die Weiterbildung. Aspekte des Orientierungsplanes/Rahmenplanes für Bildung und des Bildungsauftrages werden thematisiert.
2. Pädagogische Handlungskonzepte - Rechtliche Rahmenbedingungen - Arbeits- und Gesundheitsschutz
Thematisiert werden pädagogische Ansätze, u.a. Waldorf, Freinet, Montessori, Reggio, Situationsansatz, offener Ansatz, Pikler, Piaget. Die thematisierten pädagogischen Ansätze im Kindergarten haben einen speziellen Fokus auf die Betreuungsmöglichkeiten von Kleinstkindern. Im Zusammenhang mit vielen Aspekten der pädagogischen Arbeit spielen rechtliche Rahmenbedingungen eine bedeutende Rolle. Vom Datenschutz über Kita-Gesetze und -Verordnungen bis hin zu Hygieneanforderungen werden die wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt.
3. Kommunikation mit Kindern - Wahrnehmungssysteme - Entwicklungsgrundlagen - Motorische Entwicklung - Sprach- und Hörentwicklung - Sozial-emotionale und kognitive Entwicklung - Sensorische Integration
Vorgestellt werden die verschiedenen Entwicklungsphasen, die ein Kind in den ersten drei Lebensjahren durchläuft. Angefangen vom Bild vom Kind werden die Phasen frühkindlicher Entwicklung, die nicht nur kontinuierlich, sondern auch in Sprüngen und parallel verlaufen, bearbeitet. Hierzu gehören in diesem Baustein u.a. die Sprachentwicklung und die motorische Entwicklung sowie die Entwicklung der Wahrnehmungssysteme.
4. Kommunikation mit Kindern - Beobachtungsmethoden und Diagnose - Entwicklungsstörungen und Frühförderung - Hilfen
Die individuelle Entwicklung von Kindern wahrnehmen und erkennen ist eine wichtige Aufgabe institutioneller Erziehung. Dabei geht es in diesem Baustein nicht um Alltagsbeobachtungen, sondern um die Grundlagen systematischer Beobachtung und Dokumentation kindlicher Entwicklung. Danach werden verschiedene Beobachtungsmethoden und Dokumentationsmöglichkeiten vorgestellt. Ein Einblick in Entwicklungsdiagnostik rundet das Spektrum ab.
5. Bindungstheorie - Bindungsmuster - Partizipation - Erziehungspartnerschaft - Eingewöhnung - Übergänge
Die Bindungstheorie liefert wichtige Hinweise zum Aufbau sicherer Beziehungen (z. B. unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Bindungsforschung) und zur Eingewöhnung, Begrüßung und zum Abschied in der Kita. Bindungstypen und mögliche Risiken bei der Eingewöhnung werden erläutert. Ein Eingewöhnungsmodell wird näher dargelegt. Eltern und Familie sind von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung eines Kindes. Im Baustein werden Möglichkeiten zur Gestaltung des Übergangs Elternhaus/Krippe bzw. Kita und Inhalte von Erziehungspartnerschaft vertieft.
6. Spielen und Lernen - Spielentwicklung - Gestaltung frühkindlicher Lernprozesse
Bildungsprozesse initiieren heißt hier für Kinder u.a. Wahrnehmungen und Vorstellungen zu verknüpfen, fantasievoll sein und einfallsreich der Umwelt begegnen zu können und die Symbolwelt zu entdecken. Ziel ist es, auf verschiedenen Ebenen zu erkennen, was für die Kinder wichtig ist und welche Ressourcen nutzbar gemacht werden und im Alltag umgesetzt werden können. Thematisiert werden Grundlagenwissen zur Arbeitsweise des Gehirns, zur Entwicklung von Basiskompetenzen.
7. Kommunikation - Team - Konfliktmanagement - Evaluation - Qualitätsentwicklung
Für eine gute Krippenarbeit oder die Arbeit mit Kleinstkindern in einer Kindertageseinrichtung ist die Zusammenarbeit im Team eine wichtige Voraussetzung. Hierzu gehört die Klärung der eigenen Rolle und des Selbstverständnisses ebenso wie die Bearbeitung von Methoden und Instrumente zur guten Gestaltung der Zusammenarbeit. Teammodelle werden vorgestellt und Konfliktmanagementmodelle erläutert. Eine qualitativ gute pädagogische Arbeit wird dann erreicht, wenn über die Arbeit kommuniziert wird. Daher werden die Grundlagen der Kommunikation thematisiert. Im Rahmen von Qualitätsentwicklung wird der Aufbau von Fallbesprechungen, kollegiale Beratung und Supervision ins Blickfeld genommen.
8. Ernährung - Esskultur - Essmanagement
Im Zusammenhang mit vielen Aspekten der pädagogischen Arbeit haben Ernährung und Essmanagement eine große Bedeutung. Faktoren für das Essverhalten und Empfehlungen zum Nahrungsbedarf bzw. zur Säuglingsernährung werden bearbeitet.
9. Körper- und Gesundheitspflege - Sauberkeitserziehung
Behandelt werden u.a. das Infektionsschutzgesetz, der Rahmenhygieneplan, Küchenhygiene und die Sauberkeitserziehung von Kindern.
10. Gestaltung des Tagesablaufes - Rituale
Inhalt des Bausteins ist die konzeptionelle Veränderung und die Einbeziehung der veränderten pädagogischen Anforderungen in die Gesamtkonzeption. In diesem Zusammenhang werden u.a. die materielle Ausstattung oder das Raumkonzept thematisiert. Hierzu gehören auch die Alltagsgestaltung, der Tagesablauf mit festgelegten Ritualen. Nach Möglichkeit wird ein Besuch in einer Krippe organisiert. Qualitätsmodelle (Tietze u.a.) und der Umgang mit Veränderungen sind weitere Bestandteile dieses Bausteins.
11. Vorbereitung auf das Abschlusskolloquium
Es besteht die Möglichkeit, sich individuell Rückmeldung zur Planung der Hausarbeit zu verschaffen und die Aspekte der Hausarbeit abzusprechen.
Methoden
Dieser Lehrgang ist als Präsenzlehrgang konzipiert. Unter besonderen Umständen können Onlinemodule Bestandteile des Lehrgangs werden, um das Zertifikat zu erlangen.
Abschluss / Prüfung / Zertifizierung
Das Abschlusskolloquium findet als Gruppenkolloquium statt. Die Qualifizierung endet mit dem Zertifikat "Fachkraft Kleinstkindpädagogik (VHS)". Es wird nach den durch den Landesverband der Niedersächsischen Volkshochschulen e. V. vergeben. Bei den Leistungsnachweisen handelt es sich um eine schriftliche Leistung (Hausarbeit in einem Umfang von 15 bis 20 Seiten) zu einem Themenschwerpunkt nach Absprache mit der Lehrgangsleitung, eine schriftliche Leistung (methodische Ausarbeitung zu einem Themenbaustein nach Absprache mit der Lehrgangsleitung), die Erstellung mindestens eines Protokolls über einen Baustein der Weiterbildung sowie ein Abschlusskolloquium (als Gruppenkolloquium). Die max. Fehlzeiten betragen 20 %.
Unterrichtsstunden
Der Lehrgang umfasst insgesamt 170 Unterrichtsstunden.
Unterrichtszeiten
Der Unterricht findet ca. einmal im Monat an einem Samstag von 09:00 - 16:30 Uhr statt und beinhaltet zusätzlich einen einwöchigen Bildungsurlaub. Der Lehrgang endet im Herbst 2027 mit einem Kolloquium.
Teilnahmeentgelt
1.690,00 € (inkl. 150,00 € Prüfungsgebühr, Lehrgangsmaterialien und Zertifikat). Das Entgelt kann in Teilbeträgen in einer monatlichen oder vierteljährlichen Ratenzahlung gezahlt werden.
Stornierungsbedingungen
Bei Langzeitfortbildungen ist eine kostenneutrale Abmeldung nur bis fünf Wochen vor Veranstaltungsbeginn möglich. Für die Bildungsurlaube können Sie bei Ihrem Arbeitgeber bis zu vier Wochen vor Veranstaltungsbeginn eine bezahlte Freistellung nach dem Niedersächsischen Bildungsurlaubsgesetz beantragen.
Infotermin (Anmeldung erforderlich)
Infoabend am Montag, 01.06.2026 um 17:15 Uhr online per Zoom. Der Link zur Zoom-Sitzung wird Ihnen bei der Anmeldung zugesendet.
EG 01 (Saal)
Schlossstr. 131535 Neustadt a. Rbge.
Kerstin Franzke
Erzieherin, Gestalttherapeutin (HIGW), Psychodynamisch imaginative Traumatherapeutin für Kinder und Jugendliche nach dem PITT-KID-Verfahren
Kurse der Dozentin
Doreen Biester
Erzieherin, Fachkraft im Kinderschutz , Fachberatung im Kinderschutz (InSoFa), Fachkraft für Kinderperspektiven, Fachwirtin für Kindertagesstätten (VHS), Systemische Familienberaterin (VHS), Trainerin für KLAX-Pädagogik
Kurse der Dozentin
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Kulturelle Bildung
Angebote der kulturellen Bildung dienen dem Erlernen, Erproben, Entwickeln und Erweitern der Kernkompetenzen Kreativität, Flexibilität, Improvisationsbereitschaft, Problemlösungsstrategien und Teamfähigkeit. Eine zunehmende Bedeutung hat dabei der Bereich der kulturellen Medienbildung, welcher sich den vielfältigen Herausforderungen der Digitalisierung widmet. Die kulturelle Bildung schafft Zugänge zur Kultur und ermöglicht darüber gesellschaftliche Teilhabe, fördert Integration und Inklusion.