Im Portrait: Stefanie Baumann

Als junge Berufseinsteigerin nahm Stefanie Baumann Ende der 1990er Jahre selbst an EDV-Kursen bei der VHS teil. Als ihre Freunde und Familie sie vermehrt um Unterstützung im EDV-Bereich baten, wechselte sie kurze Zeit darauf die Seiten. Durch ihre Begeisterung für die Fotografie stieg sie nach ein paar weiteren Jahren auf Fotokurse um. Seitdem gibt sie an der vhs Hannover Land Kurse im Bereich der digitalen Fotografie. Hierbei liegt ihr Fokus insbesondere auf Einsteigerkursen für Menschen, die mit ihrer Systemkamera weiter vertraut werden möchten. Wie sie die digitale Fotografie unterrichtet? Am liebsten analog.

Wie sind Sie zu der Fotografie gekommen?
Fotokameras hatte ich schon in meiner Kindheit in meiner Hand. Damals hat mein Vater von meinem Bruder und mir schon viele Fotos, mit damals analoger Spiegelreflexkamera, und Video-8-Filme angefertigt. Von daher glaube ich, dass ich einen gewissen „Virus“, was das Fotografieren angeht, vererbt bekommen habe. Im jungen Erwachsenenalter kaufte ich meine erste digitale Spiegelreflexkamera und wollte dann das Fotografieren wirklich lernen – auch, weil ich die Ausgabe einer so teuren Summe mit meinem Gewissen vereinbaren wollte. (lacht)

Was ist das Besondere an Ihrem Unterricht bei der VHS? Haben Sie spezielle Unterrichtstechniken?
Zu meinen speziellen Unterrichtstechniken mag ich gerne mit etwas Humor antworten – digitale Fotografie unterrichte ich sehr gerne analog. Will heißen, ich bin nicht mit Laptop und PowerPoint-Präsentationen unterwegs, sondern nutze viel Flipchart und Whiteboard, um die Dinge zu visualisieren, die ich meinen Teilnehmerinnen gerne beibringen möchte. Und ich habe auch viel Bildmaterial in ausgedruckter Papierform dabei, die ich gerne zu Ansichtszwecken rumgebe, sodass man die auch wirklich in die Hand nehmen und angucken kann. Praktische Übungen stelle ich bewusst erst einmal etwas unklar oder versuche, meine Teilnehmerinnen dahin zu führen, dass sie auf kleinere Probleme stoßen und ein bisschen „aufs Glatteis“ geführt werden. Denn ich finde, dass man sehr gut aus Fehlern, die man macht, lernen kann und dass sich dadurch die Dinge viel besser langfristig einprägen, als wenn ich meinen Teilnehmenden sofort mitteile, wie sie zu einem guten Ergebnis oder Ziel kommen.

Was machen Sie beruflich? Sind Sie ausschließlich bei der VHS tätig?
Meine Fotokurse bei der vhs Hannover Land sind nur eine Freizeitbeschäftigung, der ich ab und an nachgehe. Hauptberuflich bin ich gelernte Chemielaborantin. Ich arbeite in der Qualitätskontrolle und mache dort chemische Analysen mit Instrumenten. Aber auch da kommt es vor, dass wir mal Proben haben, die wir fotografisch dokumentieren müssen und auch dort haben wir eine Kamera im Bereich unserer Abteilung, sodass ich diese auch ab und zu mal von Berufswegen her einsetze.

Wenn Sie einen „Joker“ für die VHS frei hätten: Was würden Sie der VHS „schenken“?
Wer weiß, vielleicht hat eines Tages die künstliche Intelligenz so weit Einzug in die Kameratechnik gehalten, dass die Kameras super Bilder von alleine machen und die fotografierenden Menschen gar keine theoretischen Vorkenntnisse mehr brauchen, um die besten Bilder zu machen. Vielleicht haben die Kameras auch eine eingebaute Motivklingel. Dann kann es ja sein, dass ich mich inzwischen auf anderen Themengebieten weiterentwickelt habe und die dann entsprechend zur Verfügung stellen mag, um auch weiterhin Kurse an der VHS zu geben. Welche das sind, mag ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten.